Zwingergeschichte


In 1972 hat alles angefangen mit einer Hündin, die ich in Ausbildung übernommen hatte. Ihr Name war "Elke von der Rosenmatt", eine in der Schweiz gezüchtete graue Hündin, deren Vater der berühmte "Canto von der Wienerau" war.



"Elke" hat in Deutschland ca. 20 x die Bewertung V1 erhalten und machte auf der Siegerschau V5. Die Mutter dieser Hündin wurde von ihren Besitzern "Arlett" gerufen. Das ist zwar nicht sehr geschichtsträchtig, aber daher kommt mein Zwingername.



Für meine Ausbildertätigkeit erhielt ich aus dieser Hündin aus 2 verschiedenen Würfen jeweils 1 Hündin. Die eine hieß "Carlie von der Wienerau", eine schwarz-braune Hündin aus "Kai vom Silberbrand", die andere "Era von der Wienerau", eine graue Hündin aus "Quant von der Wienerau".



Mit diesen beiden Hündinnen habe ich meine Zucht aufgebaut. Sie haben beide sehr gut vererbt. "Carlie" hatte viele erfolgreiche Nachkommen. Sie stellte auf den Siegerschauen insgesamt 2 Klassensieger, 1 Vizesiegerin in der Jugendklasse, 2 VA-Hündinnen und 1 V1-Hündin. Diese Hunde trugen alle noch den Namen "von der Wienerau", da ich zu diesem Zeitpunkt noch keinen eigenen Zwingernamen besaß.

Meinen ersten Wurf über den Zwingernamen "von Arlett" züchtete ich im Oktober 1978 mit der Hündin "Era" und "Irk von der Wienerau". Obwohl es der 1. Wurf aus meinem Zwinger war, wurden alle 3 Welpen ein voller Erfolg. "As von Arlett" war in Brasilien der Sieger und profilierte sich dort als großer Vererber. "Argus von Arlett" machte viele Spitzenplätze, ebenso wie "Agent", der einzige graue Rüde aus diesem Wurf, der später als erster grauer Rüde in der Geschichte des SV eine Nachkommengruppe auf der Siegerschau in Deutschland stellen konnte, obwohl er nur 3 ½ Jahre alt wurde. Diese Nachkommengruppe bestand aus 17 Tieren, die aus nicht mehr als 11 Würfen stammten.

Auch auf dem Leistungs-Sektor hat sich "Agent" einen Namen gemacht. Als belastbarer Hund bekannt, brachte er auch einige Söhne und Enkel zu den Landesgruppenausscheidungen und zur Siegerprüfung
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Aus dem J-Wurf von Arlett, der 1984 fiel, wurden einige Hunde sehr bekannt. "Joker", ein grauer Rüde, wurde auf der Siegerschau mit V17 bewertet. Auch er war in der Lage, als grauer Rüde eine Nachkommengruppe zu stellen.



"Joker" war als belastbarer Hund bekannt und einige Söhne und Töchter waren Teilnehmer von Landesgruppenausscheidungs- und Siegerprüfungen. In einem Jahr stellte er sogar die FCI-Weltmeisterin. "Joker"s Schwester "Jeannie" wurde auf der Siegerschau mit V7 bewertet, "Java" mit V32.
Der 1. U-Wurf von Arlett fiel 1986 und brachte einige V1-Hündinnen: "Ursa", die bekannteste, belegte ca. 25 x den 1. Platz bzw. V1 und mehrfach Landessiegerin.



Sie machte auf der Siegerschau V12. "Uschi" machte ebenfalls mehrfach V1 und auf der Siegerschau V22. Ebenfalls "Ulli", "Ute" und "Utta" belegten mehrfach 1. Plätze und haben gut vererbt. Aus der Hündin "Ursa" züchtete ich zunächst den grauen Rüden "Plato von Arlett", dessen Vater "Carlo von der Wienerau" ist. "Plato" belegte in der Jugendklasse SG 15 auf der Siegerschau. Auf regionalen Schauen belegte er mehrfach den 1. Platz, auch mehrfach V1.

"Ursa" brachte Ende 1993 nach "Yago vom Wildsteiger Land" den Rüden "Flick von Arlett", der auf allen besuchten Schauen den 1. Platz belegte, auch V1. Leider wurde seine Schau-Karriere durch einen gebrochenen Zeh beendet. Als Zuchtpartner im In- und Ausland sehr beliebt, hat er es bereits zum frühestmöglichen Zeitpunkt 1995 geschafft, eine Nachkommengruppe mit 17 Tieren zu stellen. 8 seiner Nachkommen wurden im besten Ring bewertet, 3 unter den besten 10 der Siegerschau 1995.

1996 stellte er wiederum eine Nachkommengruppe mit 17 Tieren, die alle mit Bestbewertung abschnitten. 1 Rüde machte V-Auslese, der holländisch gezüchtete Rüde "Shanto´s Xano", der aus dem allerersten Wurf von "Flick" entstammt. Zwei weitere Hunde konnten sich unter den ersten 10 plazieren, SG 4 in der Junghundklasse der Rüde "Quai zu den sieben Burgen" und SG 10 in der Junghundklasse die Hündin "Zula von Arjakjo". Mit diesen beiden Nachkommengruppen konnte "Flick" seinen Zuchtwert darstellen und hat bewiesen, daß er einer der interessanteren Vertreter der Uran-Linie ist.

Sein Sohn "Petz von Arlett", der vorwiegend leistungsmäßig geführt wird, belegte auf der Siegerschau 1998 V 41.

Inzwischen hat "Flick" bereits seine 4. Nachkommengruppe präsentiert, ohne Ausfall im Schutzdienst.

Ein Wurf über "Ursa" nach dem Rüden "Enzo von der Burg Aliso" brachte 1989 leider nur einen Hündinnen-Welpen; "Soffie von Arlett", die sich inzwischen als gute Vererberin profiliert hat. Über "Landro vom Mönchberg" brachte sie 1992 in ihrem ersten Wurf den Rüden "Italo von Arlett", der auf der Siegerschau 1993 als grauer Rüde in der Junghundklasse den 4. Platz belegte. 1996 wurde "Italo" insgesamt 4 x mit V 1 und auf der Siegerschau mit V 23 bewertet. Über "Ulk von Arlett" brachte sie 1993 den Rüden "Nicco von Arlett", der viele Spitzenplätze belegte und sich bei den Züchtern im In- und Ausland einen Namen gemacht hat. "Nicco" belegte auf der Siegerschau 1995 V 33 und konnte 1996 auf der Siegerschau bereits 8 Nachkommen stellen, die aus einem Zuchteinsatz von 4 Monaten (13 Würfe) stammten. 3 Nachkommen konnten sich davon unter den ersten 30 plazieren, eine Hündin belegte bereits den 8. Platz in der Jugendklasse. 1998 wurden 2 Töchter von "Nicco" mit V-Auslese bewertet.

Auch in den folgenden Würfen über "Ulk von Arlett", "Nero vom Hirschel", "Visum von Arminius" und "Max della Loggia dei Mercanti" zeigte sich, daß ich in der Hündin "Soffie" eine würdige Nachfolgerin für "Ursa" gefunden hatte.

Insgesamt wurden aus "Soffie" 12 Nachkommen auf der Siegerschau ausgestellt.

"Ulk von Arlett" entstand 1990 aus der Verbindung "Yago vom Wildsteiger Land" und "Dolly von Arlett", einer Fedor-Arminius-Tochter, die auf der Mutterseite auch auf die Schweizer Hündin "Elke von der Rosenmatt" zurückgeht. "Ulk" wurde als Welpe nach Italien verkauft und kam erst zur Ausbildung zurück nach Deutschland. Nachdem er in der Junghundklasse SG 25 belegte, kehrte er zunächst nach Italien zurück. Im darauffolgenden Jahr kam "Ulk" nach Deutschland zurück und machte auf der Siegerschau V7. Danach konnten wir ihn glücklicherweise zurückkaufen. Das haben wir noch keinen Tag bereut, denn "Ulk" ist nicht nur unser erfolgreichster Hund, sondern auch noch ein echt netter, unkomplizierter Kerl mit einem tollen Charakter und einer phänomenalen Fitness.



Ein Jahr später konnte sich "Ulk" einen Auslese-Platz erkämpfen und im darauffolgenden Jahr trug seine große (in dem Jahr die größte) Nachkommengruppe dazu bei, daß er bis auf den 2. Platz vorrücken konnte.



1995 konnte "Ulk" wieder die größte Nachkommengruppe stellen und zusätzlich noch den SV-Bundessieger-Titel mit nach Hause nehmen.



1996 hatte er wiederum die Nachkommengruppe mit den meisten Tieren, die mit Bestbewertung abschneiden konnten. 1996 konnte er erstmalig einen Klassensieger stellen, den Junghundsieger "Rikkor von Bad Boll" und eine V-Auslese-Hündin: "Tatja vom Mönchberg". 1997 und 1998 hatte "Ulk" jeweils eine der größten Nachkommengruppen, die insbesondere dadurch auffielen, daß der Anteil in den Gebrauchshundklassen ungewöhnlich hoch ist.

1998 konnten Ulk-Nachkommen wieder außergewöhnliche Plazierungen erreichen. "Pancho von Arlett" belegte in der Junghundklasse den 5. Platz, der Ulk-Enkel "Mack von Aducht" wurde Jugendsieger und der Ulk-Sohn "Rikkor von Bad Boll" konnte den Siegertitel in der Gebrauchshundklasse erringen. Dies ist das erste Mal seit "Uran", daß ein noch nicht 4-jähriger Rüde den Zuchtsieger-Titel erlangen kann.

Insgesamt zeichnen sich die Nachkommen von "Ulk" aus durch hohe Belastbarkeit und gutes Wesen verbunden mit viel Temperament.

Auch im gehobenen Leistungssektor (u.a. 2 Teilnehmer der BSP 1997 mit Gesamt-SG) werden mehrere Nachkommen von "Ulk" geführt. Einer davon ist "Lasso vom Kämpchen". Er entstammt dem allerersten Wurf von "Ulk". Die Mehrzahl seiner Prüfungen legte "Lasso" mit der Gesamtbewertung "Vorzüglich" ab und war Teilnehmer der Landesgruppenausscheidung 1996 und Teilnehmer der Bundessiegerprüfung 1997. Darüberhinaus konnte "Lasso" auf der Siegerschau 1996 den Platz "V 35" und in 1997 den Platz V32 erreichen. Dies brachte "Lasso" den Titel "Universalsieger 1997" ein.



Die Karriere von "Ulk" ist bisher einzigartig im SV:

1 x SV-Weltsieger,

2 x Belgischer Sieger,

1 x Niederländischer Sieger,

1 x Indonesischer Sieger,

2 x VDH-Weltsieger,

2 x VDH-Europasieger und

2 x VDH-Bundessieger.


1996 konnte er außerdem auf der VDH-Europasiegerschau den Siegertitel von allen Rassen erringen.



Ich hoffe, daß man sich an "Ulk" auch noch in 10 Jahren erinnert, denn erst dann ist er wirklich ein großer Vererber.

Die gesamte Zucht des Zwingers "von Arlett" ist maßgeblich von der grauen Farbe mitbestimmt. Cirka 25 % meiner Hunde sind grau. Dieser Farbschlag ist ein guter Pigmentverstärker, läßt aber nicht alle Züchterherzen höher schlagen. Leider glauben auch hier in Deutschland noch viele Züchter, daß ein schwarz-brauner Hund, der die graue Farbe in seinen Ahnen führt, auch wieder graue Hunde vererben wird. Dies ist nicht der Fall. Die Farbe "grau" ist nicht rezessiv erblich. Daß heißt, daß nur dann graue Hunde entstehen können, wenn ein Elternteil selbst grau ist. Auch die schwarz-braunen Tiere aus solchen Verbindungen bringen nur dann wieder graue Nachkommen, wenn sie mit einem grauen Partner angepaart werden. Selbst bei einer Inzucht auf einen grauen Vorfahren fallen keine grauen Welpen, wenn beide direkten Elterntiere schwarz-braun oder schwarz-gelb sind.

(Weitere Ausführungen zum Thema "Vererbung der grauen Farbe" unter der Rubrik "graue".)

Ebenfalls erstmalig im SV gelang es mir bereits 3 x, eine graue Zuchtgruppe zu stellen. 1987 belegte ich damit den 2. Platz, 1988 den 5. Platz und 1996 den 3. Platz.



Und nun noch etwas zur Familie van Dorssen.

Mein Mann Mathijs hatte von Anfang an große Sympathien für mein Hobby und unterstützt mich sehr. Seine Hilfe und Unterstützung haben maßgebend den Erfolg der letzten Jahre möglich gemacht. Da er mehrere Sprachen spricht, haben wir selten Kommunikations-Probleme mit den zahlreichen SV-Freunden.

Unsere Tochter Alexandra ist jetzt 8 Jahre alt und auch ein sehr großer Tierfreund. Da unsere Hunde alle Familienanschluß haben, kommt unser Staubsauger natürlich etwas öfter zum Einsatz als in anderen Familien. Alexandras Lieblingshund ist "Flick", der auch meistens im Haus ist und die Streiche von Alexandra mit großer Geduld erträgt und nicht selten auch mitmacht. Diese beiden sind ein wirklich unglaubliches Team. Alexandra hilft mir jetzt schon, die Welpen großzuziehen und sitzt von Anfang an bei jeder Gelegenheit zusammen mit "Soffie" in der Wurfkiste. Welpen, die von außerhalb zu uns kommen, werden von "Flick" erzogen und von Alexandra "verzogen". Bei uns ist es jedenfalls nie langweilig.



Inzwischen hat Alexandra einen eigenen Hund. "Ussi von Arlett", eine graue Hündin nach "Max della Loggia dei Mercanti" und aus "Soffie" hat schon einige Spitzen-Plätze auf großen Schauen belegt.



Auf der Jugend-Meisterschaft 1998 hat Alexandra als Zuschauer selbst eine Abteilung für sich und ihre Hündin ausgesucht. Seitdem machen die beiden "Agility" und ich finde es erstaunlich, wieviel Spaß beide dabei haben. Ich bin zu der ehrlichen Überzeugung gekommen, daß dieser Sport wirklich Zukunft hat, insbesondere für unsere Jugendlichen als Einstieg ideal ist. Daß die Abteilung "Agility" von den Extremisten der Zuchtseite und der Leistungsseite des Vereins teilweise nicht ernst genommen oder gar belächelt wird, ist mir inzwischen unverständlich und zeugt von wenig Fachkompetenz.

Denn eins steht fest:

Auch hierfür braucht man einen guten Hund!


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